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27. November 2021
Von Fabiano | Foto: Soraya / Archiv GdA
Spielbericht

Ambrì gibt 4:0 aus der Hand

Nach acht Minuten führt Ambrì mit 4:0 gegen den EV Zug. Am Ende reicht es nichz zu Punkten und gibt die vierte Niederlage in Folge. Lange hadern nützt nichts, denn bereits am Dienstag geht es weiter...in Zug.

Am Freitag in Biel war Ambrì nach einer moralisch starken Leistung nahe an Punkten. Schlussendlich zerstörte Fabio Hofer die weiss-blaue Hoffnung auf Punkte. Die Auswärtsflaute fand somit seine Fortsetzung, aber dank einer zufriedenstellenden Leistung durfte man auf einen guten Auftritt zuhause gegen den EV Zug hoffen. Sinnildlich für das gesamte Spieel sind zwei Szenen mit Elias Bianchi in der Hauptrolle. Nach nur 29 Sekunden erwischt die Nummer 20 von hinter der Torlinie Luca Hollenstein zur frühen Führung der Biancoblù. Gut zwei Stunden später sitzt dieser Bianchi nach einem Cross-Check auf der Strafbank. Sein leerer Blick spricht Bände. Dazwischen liegt ein Hockey-Drama, an das man sich aus verschiedenen Gründen noch länger erinnern wird. 

Ambrì skort im ersten Shift und Kneubühler legt im zweiten nach 44 Sekunden nach. Ohne es zu wissen, hat Ambrì nach einer Minute noch nicht oft mit 2:0 geführt. Viele im Stadion scheinen wie geschockt zu sein, von was sie gerade Zeugen geworden sind. Die Stimmung ist entsprechend eher zurückhaltend, wenn man bedenkt was passiert ist. Zug reagiert aber (noch) nicht. Dagegen haben sie eine riesen Chance zum Anschluss. Jan Kovar trifft statt dem offenen Tor nur den Pfosten. Spätestens jetzt scheint an diesem Abend Ambrì den Hockeygott auf seiner Seite zu haben. Als dann in der siebten Minute auch noch Dominic Zwerger mit seinem erst vierten Saisontor erhöht, steigt die Hoffnung auf einen dieser magischen Abende ins fast Unermessliche. Nun reagiert Dan Tangnes und wechselt Luca Hollenstein für Leonardo Genoni aus. Keine zwei Minuten später ist auch er von André Heim bezwungen. Erwähnenswert ist noch, dass Tobias Fohrler an diesem Abend zum dritten Mal seinen Stock bei einem Tor im Spiel hatte. Es sind seine ersten drei Skorerpunkte der laufenden Saison. Der Deutsche ist in der nächsten Gazzetta unsere grosse Titelstory. Hol dir dein Abo gleich hier

In der 16. Minute schöpft Zug durch das 1:4 von Jérôme Bachofner leise Hoffnung. Bachofner hätte nach einem Foul kurz zuvor an Benjamin Conz gar nicht auf dem Eis stehen dürfen. Auch wenn dieses Spiel 'Eishockey' heisst, wage ich die Behauptung, dass es keine Spannung mehr gegeben hätte, wenn es nach 20 Minuten 4:0 geständen wäre. Aber das gilt im Sport bekanntlich nicht und so war das berühmte Momentum nach 20 Minuten nicht mehr unbedingt bei den Leventinern. Die Defensive vermochte an diesem Abend generell nicht restlos zu überzeugen und sie waren auch zu Beginn des zweiten Drittels nicht auf der Höhe. Nun haben die Zuger den Blitzstart und sorgen innert zwei Minuten für ein offenes Spiel. Als dann auch noch Zaccheo Dotti auf die Strafbank muss, liegt der Ausgleich in der Luft. Mit Glück und Unvermögen der Zuger bleibt die Führung bei Ambrì. Das Spiel beruhigt sich etwas, auch weil der EVZ viele Strafen sammelt. Ohne weitere Tore geht es ins zweite Drittel. 

Aus den fast zwei Minuten in Überzahl kann Ambrì zu Beginn des dritten Drittels kein Kapital schlagen. Hätten sie da ein Tor erzielen können, hätten sie die Moral der Zuger etwas brechen können. So kommt es, wie es fast kommen muss. Zehnder schiesst in der 46. Minute den Ausgleich und nur gut eine Minute später schiesst Herzog die erstmalige Führung für den Schweizer Meister. Völlig frustriert räumt nun Benjamin Conz das Tor und überlässt seinen Platz Damiano Ciaccio. Sein Weg führt erstmals direkt in die Garderobe. Ambrì hat noch Chancen auf den neuerlichen Ausgleich, aber irgendwie glaubt man nicht mehr wirklich dran. Dass Marco Müller noch zum 6:4 trifft, passt zu einem Spiel, das man lange erinnern wird, aber nicht in guter aus Sicht von Ambrì. Eishockey ist, zum Glück, ein Sport, der es nicht erlaubt sich lange zu ärgern. Bereits am Dienstag geht es in Zug weiter. Es ist sehr interessant, wie sich die beiden Teams nach diesem Drama präsentieren werden. 

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