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Von Fabiano | Foto: Soraya
Spielbericht
(Effizientes) Ambrì gewinnt Derby
Ambrì hatte im ersten Derby der Saison mit 27 zu 40 Schüssen aufs Tor viel weniger als der Gegner. Der Shot Tracker der SIHF wies aber für beide Teams 1.4 Expected Goals aus. Die Deutung bei 2:1 ist einfach: Ambrì hat gemäss dieser Statistik über-, Lugano unterperformt. Aus Sicht der Leventiner musste man nach dem anfangs dritten Drittels aberkannten Tor von Inti Pestoni befürchten, dass es schwere 14 Minuten werden. Der Moment war bitter, aber das Team zeigte Moral. Lugano kam zu wenigen nennenswerten Chancen vor einem starken Gilles Senn. Das dritte Drittel entschieden sie mit 12:6 Torschüssen klar für sich, aber eben: Diese waren sehr oft harmlos. Ambrì dagegen machte weiter Druck und kam gut acht Minuten vor Ende der regulären Spielzeit zum gültigen 2:1. Tommaso De Luca schob zu seinem zweiten Saisontreffer. 37 Sekunden später kam Lugano zu vermeintlichen Ausgleich. Dieser wurde mit einer erfolgreichen Offside-Challenge aberkannt. Das wäre wohl ein weiterer Momentum-Changer gewesen, aber so kam es gar nicht zur erwarteten Schlussoffensive der Gäste.
Ambrì spielte es aus einer kontrollierten Defensive ruhig runter – anders als auch schon gesehen. In der Offensive zeigte sich ein anderes Bild. Lugano zog sehr früh den Goalie vom Eis, brachte aber keinen geordneten Aufbau zu Stande. Ein ums andere Mal konnten die Biancoblù die Scheibe abfangen und hatten so die Chance auf das wohl entscheidende dritte Tor. Aber Ambrì und das leere Tor ist vor allem diese Saison so eine Sache. Der Reihe nach verpassten Bürgler, Maillet und Pestoni die Erlösung. Schon am Mittwoch in Kloten hätte es den Empty-Netter geben müssen. Wie da hatte es aber keine Konsequenzen und Ambrì holte gleich nochmal drei Punkte – zum zweiten Mal diese Saison. In zehn Spielen hat der HCAP noch kein leeres Tor getroffen und eines erhalten. Damit sind sie in dieser Statistik auf dem geteilten letzten Platz. Seit 2019 ist diese Statistik bei Ambrì (massiv) negativ. Zum einen korreliert diese Statistik natürlich sehr damit wie oft ein Team in diese Situation kommt und wo sie in der Tabelle steht. Zum anderen hängt es damit zusammen, wie risikofreudig der Coach ist. Aber eine kurze Trainingssession auf das leere Tor würde wohl nicht schaden, Luca.
Vor dem Spiel in Fribourg stehen die Leventiner bei 19 Punkten. Das ist der bessere Saisonstart als vor einem Jahr, aber vor zwei Jahren hatte man 20 Punkte auf dem Konto. Dann kam der grosse Einbruch. Hat man die Lehren daraus gezogen, könnte der verhindert werden und das Team noch lange um die Top 6 mitspielen. Was dafür spricht ist das breite Kader und die momentan wenigen Verletzten. Es besteht also begründete Hoffnung, dass der momentane Zustand mehr ist als ein weiterer toller Saisonstart.
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