News

08. Januar 2025
Von Fabiano | Foto: Soraya
Spielbericht

Ist nun alles wieder gut?

Die letzten vier Spiele 2024 missglückten und nach der Niederlage gegen Langnau drohte die Stimmung zu kippen. Noch wenige Wochen zuvor nach dem Shutout-Sieg gegen Davos schien es keine Grenzen mehr zu geben. Nachdem Spiel gegen die Tigers fielen die Biancoblù unter den dritten Strich und man begann einen genaueren Blick auf die Swiss League zu werfen. Gleichzeitig wurden die Stimmen gegen Luca Cereda noch lauter.

Viele andere hätten in dieser Situation den Trainer gewechselt – nicht Ambrì. Stattdessen reagierte Cereda so heftig, wie wohl noch selten in seiner Amtszeit. Er setzte Inti Pestoni auf die Tribüne, Zwerger war 13. Stürmer, holte Terraneo und Muggli zurück und Hedlund rückte neben Landry und Muggli in die vierte Linie. Dazu setzte er Juvonen wieder ins Tor und trotz der Absenz von Curran war Zaccheo Dotti überzählig.

Zu Beginn half das gegen Ajoie alles nichts. Bei 0:3 wechselte Cereda Juvonen für Senn aus. Gibt es im Tor oder den Imports keine Verletzungen, könnte das, das letzte Spiel des Finnen für Ambrì gewesen sein. In der Folge kassierte der Walliser kein Tor mehr und dank den «Neuen» Muggli und Hedlund kam Ambrì zurück. Maillet rettete das Team schliesslich in die Overtime. Zum dritten Mal diese Saison hatte Ambrì ein 0:3 wettgemacht. Kubalik mit seinem 17. Saisontreffer veredelte das Comeback in der Verlängerung.

Die Show des neuen Topscorers gegen seine alte Liebe 

Hat er vor Ajoie noch so viel geändert, hat Cereda vor dem Spiel gegen Fribourg im Sturm keine Umstellungen vorgenommen – warum auch. Das ist aber für ihn eine absolute Seltenheit. Die ständigen Linienumstellungen werden Cereda am häufigsten angekreidet. Trotz der phasenweise fast erdrückenden Dominanz der Fribourger rettete Gilles Senn seine Farben in die Verlängerung. Diese war spektakulär, aber keiner der sieben Abschlüsse fand den Weg ins Tor. Im Shootout kam dann mit zwei Toren und einem Pfostenschuss die grosse Show von DiDo. Mit dem Assist beim Tor von Dario Bürgler ist der neue Publikumsliebling nun Topscorer des Teams. Spätestens als die ganze Arena seinen Namen ruft, ist der Letzte, der den Wechsel zu Ambrì kritisierte, verstummt.

Nicht auszumalen, wie die Stimmung gewesen wäre, wenn auch Ajoie und Fribourg verloren gegangen wären, aber zu sagen nun sei alles wieder gut, ist man weit entfernt. Immerhin hat man das Glück wieder auf seine Seite gezwungen. Dazu müssen mindestens sehr gute Leistungen gegen Genf und Biel folgen, um von einer Entspannung sprechen zu können. Fünf Punkte weniger als in der vergangenen Saison nach 35 Spielen tönt nach nicht so viel und scheint noch weniger, wenn man bedenkt, dass in den nächsten vier Spielen nur drei Punkte dazugekommen sind. Aber dann folgte ein Run auf 79 Punkte. 

Nach zwei Dritteln der Saison werden die Konturen immer klarer. Letztes Jahr haben 74 Punkte für die Play-Ins gereicht. Nun sieht es danach aus, dass es nicht so viele braucht. Der Cut könnte bei 70-72 Punkten zu liegen kommen. Nehmen wir die obere Grenze sind es für Ambrì 27 Zähler in 17 Partien. Das ist 1.59 pro Spiel. ABER: Der nächste Shift ist der Wichtigste (hier passt die Floskel) und wenn er zum Optimum ausgespielt wird, steckt in dieser Mannschaft das Potenzial solche Spielereien vergessen zu machen und die Stimmung definitiv wieder ins Gute kippen zu lassen.

Zurück zu News