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15. Februar 2023
Von Soraya | Foto: Soraya
Spielbericht

«Ich gebe nie auf»: Thomas Rüfenacht mit der Premiere im Ambri-Dress

Der HCAP verliert ein weiteres entscheidendes Spiel. Sie unterliegen mit 2:4 gegen den SC Bern, liegen zwar noch immer dicht gefolgt vom Lausanne HC und den SCL Tigers auf Platz elf. Es war eine Partie, die mit viel Emotionen aufgeladen war. Nicht nur wegen dem Ernstkampf auf dem Eis, sondern auch dem Comeback von Thomas Rüfenacht.

Er ist bekannt für seine harten Checks und die nötige Würze im Spiel. Ein Spieler, den man lieber im eigenen Team hat, statt als Gegner: Thomas Rüfenacht. Er kurvt auf dem Eis der Gottardo Arena herum und assistiert in der zehnten Minute zum Ausgleich im Spiel Ambri gegen Bern. Noch wenige Stunden zuvor veröffentlichte der HCAP seine Verpflichtung.

Der 37-jährige Stürmer ist zurück in der National League. Nicht etwa beim SC Bern, wo er für acht Saisons unter Vertrag war, sondern im Dress der Biancoblu. Langnau, Lugano, Zug, Lausanne, Genf und zuletzt Bern waren seine Stationen. Nun stürmt er für den HC Ambrì-Piotta.

An der Seite von Captain Daniele Grassi und Noele Trisconi spielt der dreifache Schweizermeister in der vierten Linie. Die Bullys gewinnt er, als hätte er in den letzten Wochen nie etwas anderes gemacht. Doch in Wahrheit bestritt Rüfenacht in den letzten beiden Saisons lediglich 18 Spiele. Denn er litt unter mehreren Verletzungen, zuletzt plagte ihn eine Verletzung am Kiefer. Nach einem Probetraining bei den Leventinern wurde er von diesen unter Vertrag bis Ende Saison genommen. Zu seiner Verpflichtung beim HCAP sagt er: «Ich bin sehr dankbar für die Möglichkeit, die mir Ambrì hier gibt.»

Ein Assist zum Comeback
Mit einem Gitterhelm und der Nummer 81 machte er am Dienstag nun sein Comeback in der höchsten Schweizer Eishockeyliga. Nach sechs Minuten Spielzeit waren die Gäste aus Bern bereits mit einem Treffer vorn. Ein wenig später kam die vierte Linie zum Zug und reagierte. Rüfenacht gewinnt das Bully und Grassi schnappte sich die Scheibe. Dieser passte den Puck weiter an Tim Heed, der vor dem Tor nur noch auf den entscheidenden Pass wartete und diesen anschliessend verwertete. Ausgleich.

Die Mutzen erzielten wenige Minuten später die erneute Führung. Wie bereits beim ersten Treffer war es Colton Sceviour, der den Puck einnetzte. Bern führte aber nicht lange. Denn Ambrì konterte und glich die Partie ein zweites Mal aus. Rüfenacht stand auch bei diesem Goal mitwirkend auf dem Eis.

Erst im zweiten Abschnitt des Spiels fielen wieder Tore und so die Entscheidung. Zweimal waren es die Gäste, die den Puck hinter Torhüter Janne Juvonen brachte. Die Ausgangslage zum vierten Berner Treffer war eine Strafe von Ambrì-Verteidiger Yanik Burren. Die Pfiffe der Fans waren ohrenbetäubend. Auch Captain Daniele Grassi redete sich bei den Schiedsrichter an jenem Abend in Rage. Die Stimmung auf dem Eis wurde von Minute zu Minute hitziger. Zur Pausensirene ins zweite Drittel eskalierte die Situation ein erstes Mal.

Keine Liebesgefühle auf dem Eis
André Heim, der sich nach einem Zusammenprall mit Teamkollege Dario Bürgler gegen Zürich verletzte, war wieder zurück im Lineup und knüpfte sich gleich den zweifachen Torschützen der Berner vor. Die beiden Spieler lieferten sich ein kleines Faustduell, ehe beide auf dem Boden landeten. Von den Glücksgefühlen war an diesem Valentinstag in der Gottardo Arena keine Spur. Auch später nicht, als sich bereits die nächsten Spieler in die Haare kriegten. Die überladenen Emotionen brachten aber nichts ausser einige Strafen. Denn der HCAP konnte im letzten Drittel das Spiel nicht mehr kehren. Trotz einer intensiven Schlussphase mussten sie sich gegen die Berner geschlagen geben.

Ambrì verliess das Eis ohne Punkte. Einzig Thomas Rüfenacht feierte bei seinem Comeback eine Plus-Zwei-Bilanz. Er hatte über zehn Minuten Eiszeit und gewann die Hälfte der Bullys. «Ich habe von Shift zu Shift immer mehr ins Spiel gefunden.» Am Schluss sei der Abend aber trotzdem enttäuschend gewesen, denn die Pre-Playoffs seien das Ziel. Diese sind zwar immer noch in Griffnähe, doch der Kampf wird immer enger.

Dass er nun mit seinen 37 Jahren – was in Eishockeyverhältnissen eher spät ist – doch noch auf das Schweizer Eis rückkehrte, hat er seinem Durchhaltewille zu verdanken. «Ich gebe nie auf.» Er habe ein Comeback wie dieses erwartet. «Ich habe sehr hart trainiert», sagt Rüfenacht. Trotzdem sei die letzten Monaten nicht einfach für ihn gewesen. «Es ist ziemlich einsam, wenn du kein Teil von einem Team bist.»

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