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06. Februar 2023
Von Soraya | Foto: Soraya
Spielbericht

Teurer Sieg in Zürich: Ambrì gewinnt gegen den ZSC und verliert zwei Stürmer

Der rote Teppich wird nach dem Overtime-Sieg der Zürcher ausgerollt. Doch war da nicht etwas? Das dachte sich wohl Trainer Luca Cereda, als er nach dem Treffer des ZSC die Coach’s Challenge nahm. Und wahrlich hatte er mit seiner Vermutung Recht. Torhüter Janne Juvonen wird Bruchteile vor dem Tor vom Zürcher-Center Juho Lammikko mit dem Stock berührt. Kein Tor.

Unter Pfiffen geht die Partie weiter. Kaum ein Augenblick später jubelt der HC Ambrì-Piotta. Der Teppich wird ausgerollt und die Schiedsrichter gleiten in Richtung der Bildschirme. Denn auch ZSC-Trainer Marc Crawford nahm wegen einer vermeintlicher Goalie-Behinderung die Coach’s Challenge. Im Gegensatz zum ersten Auftritt des Teppichs an diesem Abend, darf er nun bleiben. Der Treffer zählt und Ambrì gewinnt dank des starken Tschechen-Duos.

Zwei verschenkte Punkte gegen Ajoie
Im Freitagsspiel gegen Ajoie konnte Ambrì nur ein Punkt mitnehmen. Zwei weitere Punkte verschenkte man den Jurassier auf heimischen Eis. Nach einem Drittel lagen die Gäste bereits mit zwei Treffer voraus. Erst eine Sekunde vor der zweiten Drittelspause gelang Ambrì den Anschlusstreffer. Mit einem genialen Schachzug ersetzte Luca Cereda den Torhüter Benjamin Conz mit einem sechsten Feldspieler. Für zwei Sekunden agierte der HCAP nun mit einem Mann mehr auf dem Eis und traf. Jannik Fischer hämmerte den Puck ins Netz und brachte somit die Leventiner zurück ins Spiel.

Das dritte Drittel war ein Fehlstart. Gerademal eine Minute waren gespielt, skorten die Jurassier das 3:1. Ambrì reagierte mit dem Verteidiger Zaccheo Dotti und erzielte anschliessend im Powerplay den langerhoffte Ausgleich. Weder Ambrì noch Ajoie konnten vor Drittelsende eine Entscheidung machen. Deshalb mussten die beiden Teams in der Verlängerung um einen Sieger spielen. Dort war der HC Ajoie die effizientere Mannschaft. Sie schossen sich zum Sieg.

Für das Spiel in Zürich galt die Devise: Gewinnen und Punkte holen. Das klang einfach, war aber an jenem Nachmittag in der Swiss Life Arena schwieriger umzusetzen. Denn die Partie zwischen den beiden Mannschaften lief zwar flüssig, doch harzte vor dem Tor. Weder die Zürcher noch die Leventiner konnten den Puck einnetzen. Im ersten Drittel war es gar ein Antasten auf beiden Seiten. Beide agierten unkreativ.

Keine Chance in der doppelten Überzahl
Auch das zweite Drittel war nicht mehr spektakulärer. Zwar kamen die beiden Mannschaften zu gefährlicheren Chancen, verwerteten diese aber nicht. Während Ambrì gar in einer doppelten Überzahl mit einem Mann mehr auf dem Eis spielen konnte, wehrte sich Zürich mit allen Kräften. Den Einsatz trotz Unterzahl wurde von den Fans mit Applaus gefeiert. Es waren auch die Zürcher die anschliessend eine fast 100-prozentige Torchance zeigten. Jerome Bachofner hatte das leere Tor vor sich, schoss aber hinter Janne Juvonen nicht ins Tor, sondern zu seinem Teamkollegen Simon Bodenmann. Beide scheiterten.

Erst im dritten Drittel hatte der ZSC mehr Glück und schoss das erste Tor des Abends. Lange sah es danach aus, als würden die Zürcher mit ihrer Verteidigung den Spielstand von 1:0 halten. Doch Topscorer Michael Spacek glich aus und sicherte den angereisten Leventinern einen Punkt. Die Verlängerung endete mit dem vermeintlichen Treffer Zürichs. Wäre das Spiel zu diesem Zeitpunkt, also Zeit 64:13, verloren gegangen, hätte Ambrì wie auch am Freitag in der selben Minute und Sekunde verloren. Nur retteten die Hockeygötter und Luca Cereda einen weiteren Punkt.

An diesem Abend gewann Ambrì zwar das Spiel, verlor aber mit André Heim und Johnny Kneubuehler zwei wichtige Stürmer. Kneubuehler schied im ersten Drittel aus, Heim prallte in der Verlängerung mit Teamkollege Dario Bürgler zusammen. Bei ihm wird eine Hirnerschütterung vermutet.

 

Lionel Marchand nach diesem turbulenten Spiel im Interview: 

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